Freitag, 20. April 2007

Back in Delhi

Servus miteinander,

nach gut anderthalb Wochen on the Road bin ich wieder heil in Delhi angekommen. Nachdem ich in Shimla in den Bergen Nordindiens 25°C und leichte Brise hatte, ist ja auch schön endlich wieder in Delhi 43°C und absolute Windstille zu erfahren... ;-) Da freut sich besonders der Sonnenbrand!
Aber der Reihe nach: Sonntags ging es von Delhi nach Norden in die kleine (KLEINE) Stadt Roorkee am Highway 58 (wobei Highway in diesem Falle vergleichbar ist mit einer deutschen Teerstrasse voller Schlaglöcher ohne Markierung. Dies wiederum hält nicht davon ab, zu dritt nebeneinander zu fahren. Das Leben rauscht da öfters an einem vorbei). Das Hotel war ok, Kakerlaken und Geckos waren die Zimmergenossen. Aber das kenne ich ja aus Ecuador. Um Erkrankungen vorzubeugen, habe ich mich darauf beschränkt im Hotel zu essen. Im nachhinein war das ein Fehler und Magen-Darm meldeten sich umgehen. Vor Ort habe ich mich mit dem AHEC (Alternate Hydro Energy Centre) getroffen und erste Interviews geführt sowie Wasserkraftwerke angeschaut.
In einer Tagestour ging es am Dienstag nach Dehradun, ca 150km von Roorkee entfernt für ein weiteres Interview. Im Prinzip ging es bei allen Interviews um das Thema Wasserkraft bis 25 MW und Chancen für SunTechnics und verwandte Themen. Eine nähere Erläuterung ist daher wohl nicht unbedingt interessant an dieser Stelle. In der Regel sitzt man dort mit immer freundlichen und meistens kompetenten Ansprechpartner bei einer Tasse Tee mit Milch (hervorragend!).
Am Mittwoch ging es mit einem Stop-Over in der Stadt Patiala nach Chandigarh, Indiens sauberster Stadt. Gut, wir würden uns denken "Man ist das dreckig hier!", aber auch nur wenn man den Rest von Indien nicht kennt. Denn im Vergleich dazu ist es schon sauberer da...
In Chandigarh gab es ebenfalls ein paar Interviews und sonstige Arbeit zu erledigen. Mein Magen-Darm Problem wurde langsam besser dank Kohletabletten. Und ich hatte seit langem wieder vernünftigen Internetzugang, so dass ich sogar Werders glorreichen Einzug ins UEFA-Cup Halbfinale mit ein paar Bier live verfolgen konnte. WERDER!!!!!!!
Von dort ging es nach Kalka wo ich die Schmalspurbahn nach Shimla nehmen wollte. Toll, Zug ausverkauft und keine Busse. Also ein Ambassador-Taxi (das sind die alten Autos aus den 50ern) und chauffieren lassen...vorbei an grünen Berghängen mit super Ausblick, an 27 Baustellen auf der doch tatsächlich auf einer gearbeitet wurde und an einer Schlucht aus der gerade ein Bus (oder was übrig war) gezogen wurde. An dieser Stelle fand ich es garnicht mehr so schlimm, dass ich keinen Bus in Kalka kriegen konnte.
In Shimla habe ich in einem super Backpacker Hostel gewohnt (Erinnerungen an Ecuador wurden wach) mit dem besten English Breakfast das ich je gegessen habe. Und ich war wohlgemerkt schon in England.
Das Klima dort war super und die Stadt auch sehr schön! Eine Menge Eindrücke. Der LonelyPlanet (Reiseführer) beschreibt Shimla so: Die Stadt macht den Eindruck von einer Ansammlung Häuser die den Berg runtergerutscht sind und willkürlich stecken geblieben sind. Ich denke das beschreibt es sehr gut. So hab ich neben der Arbeit es genossen in Kaffeehäusern zu sitzen und den Leuten zu zuschauen. Die Affenplage von der dort berichtet wird ist übrigens wahr. Zwei Backpackerinnen aus England und ein Ehepaar aus Wiesbaden habe ich dort auch getroffen so dass ich seit langen auch wieder etwas Gesellschaft hatte (wenn man von Tieren und Getier absieht)...
Am Dienstag ging es noch in einer 5 Std. Tour zu einem Wasserkraftwerk. Ebenfalls sehr lehrreich und wieder ein paar nette Inder kennengelernt die mich auch in hier Haus eingeladen haben zum Tee. Auf dem Heimweg noch ein paar Tee, ein weiterer Busunfall und eine Reifenpanne, die aber nicht weiter von Bedeutung war.
Am Mittwoch, also vorgestern, ging es mit dem Bus nach Delhi. 10 Std. Fahrt, davon einen Teil durch die Berge. In den Bergen fahren ist eh nicht meine Stärke, und das Geschaukel so wie das Geräusch und der Geruch von ca. 13 kotzenden (das war kein Erbrechen mehr) haben die Sache nicht einfacher gemacht. Aber dank vollster Konzentration und drei Reiseübelkeitskaugummis auf einmal habe ich es überstanden. Nie wieder Bus in Indiens Bergen!
Jetzt bin ich wieder in Delhi, hatte heute ein gutes und amüsantes Treffen mit dem Ministerium für Neue und Erneuerbare Energien und muss jetzt noch meine Termine für Montag und Dienstag fixen. Heute Abend werd ich wohl gemütlich essen gehen und dann wieder Live Werder Bremen zuhören wie sie hoffentlich die Alemannia aus Aachen putzen...

lg Hendrik

Gesundheitszustand: 2 (ein paar Magenkrämpfe ab und an)

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